... ist für mich das kleine Einmaleins in meiner virtuellen "Hundeschule im Kopf", deren Türen ich gerne für Sie öffne. Bleiben Sie sitzen und lassen Sie sich mit Wissen neu begeistern - für Ihren Hund!
Sie finden hier den "Stundenplan" - mit Ihren neuen Lieblingsfächern. Einfach anklicken und Sie erfahren mehr über:
1. Stunde: Hundesprache
Deutsch oder Englisch, "Sitz!" oder "Blubb!" interessiert Ihren Hund nicht die Bohne. Im Gegenteil: Für viele Hunde sind unsere Worte nur ein undefinierbares Hintergrundrauschen geworden, da ... Mehr lesen? Hier klicken!
Deutsch oder Englisch, "Sitz!" oder "Blubb!" interessiert Ihren Hund nicht die Bohne. Im Gegenteil: Für viele Hunde sind unsere Worte nur ein undefinierbares Hintergrundrauschen geworden, da wir dazu neigen, viel zu viel mit unseren Vierbeinern zu sprechen. Statt kurz und bündig "Platz!" zu sagen, verfallen wir in den beiläufigen Plauderton:"Mach bitte Platz, Plaahaatz, jetzt bitte".
Für den Hund ist es enorm schwierig, aus diesen Wortketten das Signal für ihn herauszufiltern. Schließlich: Ein Hund spricht nicht mit Worten, denkt nicht in Worten und versteht auch keine Worte. Ein Hund ist eben ein Hund. Er ist lediglich auf bestimmte "Lautreihen" (die für uns Menschen sinnvolle Worte sind) trainiert. Das heißt: Hunde lernen, bestimmte äußerungen von uns mit einem Verhalten zu verknüpfen (und im besten Fall mit einer Belohnung). Sagen wir dann das bestimmte Wort, weiß der Hund, was zu tun ist und welches Verhalten sich für ihn lohnt. Das bedeutet auf keinen Fall, dass er das Wort "Sitz!" im Sinne von "Hinsetzen" versteht.
Wenn Hunde untereinander (oder auch mit uns) "sprechen", benutzen sie als Ausdrucksform ihren ganzen Körper: angefangen bei den Augen, über die Stellung der Ohren bis zur gesamten Gesichtsmimik. Hunde teilen sich über ihre Körperhaltung und über ihr Bewegungstempo mit. Mein liebstes Beispiel dazu: Die zügig wedelnde Rute spricht für einen gut gestimmten, entspannten Hund. ABER: Die sehr langsam bewegte und sehr hoch aufgerichtete Rute spricht Bände über einen angespannten Hund, der uns warnt, näher zu kommen.
Hunde verstehen eine Menge von Gerüchen. Ihr Schnuppern an jedem zweiten Grashalm und Laternenpfahl ist nichts weiter als interessiertes und informatives Düftelesen: welcher Hund war wann schon vor mir da.
Was für den Hund weniger wichtig ist, sind die Lautäußerungen: Bellen und Knurren. Da wir Menschen allerdings sehr oft das Bellen belohnen, weil wir über Generationen gerne bellende Wachhunde hatten oder weil wir direkt beim Bellen oder nach dem Bellen mit dem Hund sprechen, bellen Hunde in menschlicher Gesellschaft sehr oft. Untereinander hingegen laufen die Dialoge eher stumm ab. Auch das Knurren ist in der Regel sehr leise und eindringlich. Man spürt es mehr, als dass man es hört.
Einen "Vielversteher" in Sachen Hundesprache stelle ich Ihnen im Lehrerzimmer vor - samt Buchtipp. Für mehr Verstehen rund um Ihren Hund schlage ich jedoch eine ganz besondere Leseart vor:
Beobachten Sie bewusst Ihren Hund. Wie reagiert er auf andere Hunde, auf Sie, auf andere Menschen? Welche Sprache spricht sein Körper? Was macht er mit den Ohren, mit der Rute? Wann setzt er Bellen und Knurren ein? Das Geheimnis eines gutes Miteinanders mit dem Hund ist, seinen Hund "lesen" zu können, sein Verhalten also richtig einzuschätzen und Reaktionen vorauszusehen. Das ist gar nicht schwer und wird Ihnen die Augen öffnen!
Zudem üben Sie selbst, wirklich so eindeutig wie möglich Ihrem Hund gegenüber Worte zu verwenden. Achten Sie auf Ihre Körpersprache und Körperhaltung: Direktes in die Augen schauen, direktes auf den Hund zugehen, Zähne zeigen (beim Lächeln) - all das ist auf "Hündisch" wirklich unhöflich bis bedrohlich. Gerade bei kleinen Hunden: Beugen Sie sich nicht über den Hund, das führt oft zu einem Wegducken, zum Kleinmachen des Hundes, zu Verunsicherung - zum Zuschnappen. Knien Sie lieber neben dem Hund und berühren Sie ihn seitlich und unterm Bauch,hinter den Ohren statt am Kopf. So bekommt Ihr "tierischer Dialog" eine ganz neue Qualität.
Denken Sie immer daran: ändern Sie Ihre Einstellung, wird Ihr Hund Ihnen freudig folgen! (Und wenn Sie dazu Fragen haben, sprechen Sie mit mir oder besser noch mit einem Hundeexperten in Ihrer Nähe oder mit anderen Hundebesitzern - persönlich oder in Onlineforen. Auch unter uns Menschen ist ein offener Dialog immer eine spannende Erfahrung!)
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Für den Hund ist es enorm schwierig, aus diesen Wortketten das Signal für ihn herauszufiltern. Schließlich: Ein Hund spricht nicht mit Worten, denkt nicht in Worten und versteht auch keine Worte. Ein Hund ist eben ein Hund. Er ist lediglich auf bestimmte "Lautreihen" (die für uns Menschen sinnvolle Worte sind) trainiert. Das heißt: Hunde lernen, bestimmte äußerungen von uns mit einem Verhalten zu verknüpfen (und im besten Fall mit einer Belohnung). Sagen wir dann das bestimmte Wort, weiß der Hund, was zu tun ist und welches Verhalten sich für ihn lohnt. Das bedeutet auf keinen Fall, dass er das Wort "Sitz!" im Sinne von "Hinsetzen" versteht.
Wenn Hunde untereinander (oder auch mit uns) "sprechen", benutzen sie als Ausdrucksform ihren ganzen Körper: angefangen bei den Augen, über die Stellung der Ohren bis zur gesamten Gesichtsmimik. Hunde teilen sich über ihre Körperhaltung und über ihr Bewegungstempo mit. Mein liebstes Beispiel dazu: Die zügig wedelnde Rute spricht für einen gut gestimmten, entspannten Hund. ABER: Die sehr langsam bewegte und sehr hoch aufgerichtete Rute spricht Bände über einen angespannten Hund, der uns warnt, näher zu kommen.
Hunde verstehen eine Menge von Gerüchen. Ihr Schnuppern an jedem zweiten Grashalm und Laternenpfahl ist nichts weiter als interessiertes und informatives Düftelesen: welcher Hund war wann schon vor mir da.
Was für den Hund weniger wichtig ist, sind die Lautäußerungen: Bellen und Knurren. Da wir Menschen allerdings sehr oft das Bellen belohnen, weil wir über Generationen gerne bellende Wachhunde hatten oder weil wir direkt beim Bellen oder nach dem Bellen mit dem Hund sprechen, bellen Hunde in menschlicher Gesellschaft sehr oft. Untereinander hingegen laufen die Dialoge eher stumm ab. Auch das Knurren ist in der Regel sehr leise und eindringlich. Man spürt es mehr, als dass man es hört.
Einen "Vielversteher" in Sachen Hundesprache stelle ich Ihnen im Lehrerzimmer vor - samt Buchtipp. Für mehr Verstehen rund um Ihren Hund schlage ich jedoch eine ganz besondere Leseart vor:
Beobachten Sie bewusst Ihren Hund. Wie reagiert er auf andere Hunde, auf Sie, auf andere Menschen? Welche Sprache spricht sein Körper? Was macht er mit den Ohren, mit der Rute? Wann setzt er Bellen und Knurren ein? Das Geheimnis eines gutes Miteinanders mit dem Hund ist, seinen Hund "lesen" zu können, sein Verhalten also richtig einzuschätzen und Reaktionen vorauszusehen. Das ist gar nicht schwer und wird Ihnen die Augen öffnen!
Zudem üben Sie selbst, wirklich so eindeutig wie möglich Ihrem Hund gegenüber Worte zu verwenden. Achten Sie auf Ihre Körpersprache und Körperhaltung: Direktes in die Augen schauen, direktes auf den Hund zugehen, Zähne zeigen (beim Lächeln) - all das ist auf "Hündisch" wirklich unhöflich bis bedrohlich. Gerade bei kleinen Hunden: Beugen Sie sich nicht über den Hund, das führt oft zu einem Wegducken, zum Kleinmachen des Hundes, zu Verunsicherung - zum Zuschnappen. Knien Sie lieber neben dem Hund und berühren Sie ihn seitlich und unterm Bauch,hinter den Ohren statt am Kopf. So bekommt Ihr "tierischer Dialog" eine ganz neue Qualität.
Denken Sie immer daran: ändern Sie Ihre Einstellung, wird Ihr Hund Ihnen freudig folgen! (Und wenn Sie dazu Fragen haben, sprechen Sie mit mir oder besser noch mit einem Hundeexperten in Ihrer Nähe oder mit anderen Hundebesitzern - persönlich oder in Onlineforen. Auch unter uns Menschen ist ein offener Dialog immer eine spannende Erfahrung!)
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2. Stunde: Hundelernverhalten
Hunde lesen keine Ratgeber oder schnüffeln kurz über Internetseiten, um etwas zu lernen. Ihr Wissenszuwachs im Kopf geht anders: über gute und schlechte Erfahrungen. Die merken Sie sich - ganz genau und mit einem echten "Elefantengedächtnis" ... Mehr lesen? Hier klicken!
Hunde lesen keine Ratgeber oder schnüffeln kurz über Internetseiten, um etwas zu lernen. Ihr Wissenszuwachs im Kopf geht anders: über gute und schlechte Erfahrungen. Die merken Sie sich - ganz genau und mit einem echten "Elefantengedächtnis". Wie kann man sich das vorstellen?
Denken Sie an das Prinzip "Versuch und Irrtum bzw. Versuch und Erfolg". Das ist das Grundprinzip des hündischen Lernens. In meinem Buch "Hunde erziehen ganz entspannt" habe ich es so erklärt: Berner Jako folgt seinem Frauchen in die Küche, dort fällt für ihn ein Stück Brot ab, das seine Besitzerin gerade fertig macht.
Versuch: mit in die Küche gehen
Irrtum: Nein.
Erfolg: Ja!
Was als nächstes passiert, liegt auf der Hand: Natürlich wird Jako nun stets mit in die Küche kommen und um einen Happen betteln. Er hat mit seinem Versuch die Erfahrung gemacht, dass es eine ziemlich leckere Folge hat, wenn er so handeln. Er hat in die Küche zu gehen mit der Futtergabe verknüpft. Er hat gelernt.
Dieses Prinzip, das wissenschaftlich "operante Konditionierung" genannt wird, erforschte der Amerikaner B.F. Skinner in seinen inzwischen längst berühmt gewordenen Futter-Experimenten mit Tauben. Möchten Sie mehr darüber wissen, lesen Sie "So lernt mein Hund" von Sabine Winkler. Sie erklärt operante Konditionierung so: "Funktioniert ein Verhalten, bringt es also direkten Erfolg oder andere Annehmlichkeiten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es in entsprechenden Situationen auch in Zukunft gezeigt wird."
Damit wissen wir aber auch, dass Hunde nicht voneinander lernen, was ja Besitzer von mehreren Hunden oft zu beobachten glauben. Das ist schnell erklärt. Springt zum Beispiel der neue Hund hinter dem erfahrenen Familienhund aufs Sofa, spürt er die angenehme Folge (weiches Liegen auf einer Position mit mehr überblick und herrlichem Menschenrudelduft) und wertet es für sich als Erfolg. Es hat damit zwei Dinge gelernt: es lohnt sich dem Hundekollegen zu folgen und es lohnt sich, auf dem Sofa zu liegen.
Das Gute ist jetzt: Sie wissen, ein Hund lernt über positive Folgen - damit ist der Schritt zur Hundeerziehung mit positiver Bestärkung (wie in der Lektion 3. unter "Klassenbeste!" erklärt) ganz klein. Oder schnell anhand von Berner Jako und dem Käse erklärt:
Kommt Jako wieder und wieder mit in die Küche, bekommt aber konsequent nichts, lohnt sich das Verhalten nicht mehr und er wird es einstellen. Schneller ändert sich das Verhalten, geht der Mensch in die Küche und gibt dem Hund das Signal für "Platz!" vor der Türschwelle. Setzt der Hund das Signal prompt um, wirft der Mensch ihm einen Leckerbissen zu (am besten: ein kleines Hundelecker). So ist für den Hund das Verhalten "liegen vor der Küche" wirklich erfolgreich. Er verknüpft neu und lernt dazu: vor der Küche zu bleiben, lohnt sich, in die Küche mitzugehen nicht. Und der Mensch kann ohne Hundenase am Tisch in Ruhe essen. Gelernt ist gelernt!
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Denken Sie an das Prinzip "Versuch und Irrtum bzw. Versuch und Erfolg". Das ist das Grundprinzip des hündischen Lernens. In meinem Buch "Hunde erziehen ganz entspannt" habe ich es so erklärt: Berner Jako folgt seinem Frauchen in die Küche, dort fällt für ihn ein Stück Brot ab, das seine Besitzerin gerade fertig macht.
Versuch: mit in die Küche gehen
Irrtum: Nein.
Erfolg: Ja!
Was als nächstes passiert, liegt auf der Hand: Natürlich wird Jako nun stets mit in die Küche kommen und um einen Happen betteln. Er hat mit seinem Versuch die Erfahrung gemacht, dass es eine ziemlich leckere Folge hat, wenn er so handeln. Er hat in die Küche zu gehen mit der Futtergabe verknüpft. Er hat gelernt.
Dieses Prinzip, das wissenschaftlich "operante Konditionierung" genannt wird, erforschte der Amerikaner B.F. Skinner in seinen inzwischen längst berühmt gewordenen Futter-Experimenten mit Tauben. Möchten Sie mehr darüber wissen, lesen Sie "So lernt mein Hund" von Sabine Winkler. Sie erklärt operante Konditionierung so: "Funktioniert ein Verhalten, bringt es also direkten Erfolg oder andere Annehmlichkeiten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es in entsprechenden Situationen auch in Zukunft gezeigt wird."
Damit wissen wir aber auch, dass Hunde nicht voneinander lernen, was ja Besitzer von mehreren Hunden oft zu beobachten glauben. Das ist schnell erklärt. Springt zum Beispiel der neue Hund hinter dem erfahrenen Familienhund aufs Sofa, spürt er die angenehme Folge (weiches Liegen auf einer Position mit mehr überblick und herrlichem Menschenrudelduft) und wertet es für sich als Erfolg. Es hat damit zwei Dinge gelernt: es lohnt sich dem Hundekollegen zu folgen und es lohnt sich, auf dem Sofa zu liegen.
Das Gute ist jetzt: Sie wissen, ein Hund lernt über positive Folgen - damit ist der Schritt zur Hundeerziehung mit positiver Bestärkung (wie in der Lektion 3. unter "Klassenbeste!" erklärt) ganz klein. Oder schnell anhand von Berner Jako und dem Käse erklärt:
Kommt Jako wieder und wieder mit in die Küche, bekommt aber konsequent nichts, lohnt sich das Verhalten nicht mehr und er wird es einstellen. Schneller ändert sich das Verhalten, geht der Mensch in die Küche und gibt dem Hund das Signal für "Platz!" vor der Türschwelle. Setzt der Hund das Signal prompt um, wirft der Mensch ihm einen Leckerbissen zu (am besten: ein kleines Hundelecker). So ist für den Hund das Verhalten "liegen vor der Küche" wirklich erfolgreich. Er verknüpft neu und lernt dazu: vor der Küche zu bleiben, lohnt sich, in die Küche mitzugehen nicht. Und der Mensch kann ohne Hundenase am Tisch in Ruhe essen. Gelernt ist gelernt!
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3. Stunde: Hundeentwicklung
Es ist wie ein Fenster, das sich weit öffnet und alles Neue hereinlässt. Nach einer bestimmten Zeit wird es wieder geschlossen - und nur noch vorsichtig "auf Kipp" geöffnet: die Sozialisationsphase gehört zu den wichtigsten Wochen im Leben eines Hundes und sie kommen nie wieder ... Mehr lesen? Hier klicken!
Es ist wie ein Fenster, das sich weit öffnet und alles Neue hereinlässt. Nach einer bestimmten Zeit wird es wieder geschlossen - und nur noch vorsichtig "auf Kipp" geöffnet: die Sozialisationsphase gehört zu den wichtigsten Wochen im Leben eines Hundes und sie kommt nie wieder.
Heute weiß man, dass es von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterschiedlich ist, wie lange die Sozialisationsphase andauert. Früher hatte man sie sozusagen "festgeklopft" auf die 8.-14./16. Woche. Wichtiger als Zahlen sind die Möglichkeiten, einen Hund in eben in den ersten zwei, drei, vier, fünf Monaten mit möglichst vielen Situationen und Umgebungen ruhig und liebevoll bekannt zu machen. Denn: Nie ist ein Hund wieder so offen, so mutig und neugierig.
Ein Welpe tritt neuen Situationen noch völlig unbefangen gegenüber. Macht er jetzt gute Erfahrungen, prägt das seine Einstellung für eine lange Zeit. Ebenso können schlechte Erfahrungen hier noch gut ausgeglichen werden. Intensive negative oder schmerzvolle Erfahrungen hingegen, hinterlassen tiefe Spuren im lebenslangen Verhalten des Hundes. Darum ist Behutsamkeit bei jedem neuen Schritt wirklich wichtig.
Nicole Hoefs und Petra Führmann beschreiben es in ihrem Buch "Das KOMOS-
Erziehungsprogramm für Hunde" so:
"Der frischgebackene Hundebesitzer erhält seinen Welpen in einem Alter von 8-10 Wochen in einer äußerst sensiblen Phase: Die Art und Weise der sozialen Kontakte, sowohl zu Artgenossen als auch zum Menschen, das gezielte Heranführen an Umweltreize wie z.B. Verkehr, Innenstädte, Jogger, Briefträger etc. entscheiden in ganz besonderem Maße mit darüber, ob der erwachsene Hund diese "Dinge" später als Störfaktor seiner Umwelt betrachtet, die es zu beseitigen oder zu meiden gilt. Das Lernen in dieser Entwicklungsphase ist sehr treffend als "prägungsähnliches Lernen" bezeichnet worden. (...)
Die Konsequenzen, die sich hieraus ableiten lassen: Gezielte positive Begegnungen mit Mensch, Tier und Umwelt sollten nun oberste Priorität haben.(...) Mit Abschluss der beschriebenen sensiblen Phase setzt beim Junghund eine Phase der relativen Verselbständigung ein. Viele Hundebesitzer beobachten, dass sich der Junghund nun u.U. nicht mehr so leicht lenken lässt wie bisher. In dieser Phase ist es wichtig, dass die Bindung an den Besitzer vertieft wird."
Nicht anders als bei heranwachsenden Kindern, lassen heranwachsende Hunde die Phase der Pubertät nicht aus. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, konsequent zu bleiben und vor allem das Nicht-Reagieren oder Nicht-Folgen des Hundes auf keinen Fall persönlich zu nehmen und sauer zu werden. Bleiben Sie gelassen. Diese Phase ist schneller geschafft, als Sie glauben.
Die Pubertät, so erlebe ich es immer wieder, setzt bei jedem Hund zu einem etwas anderen Zeitpunkt ein. Ich motiviere gefrustete Besitzer mit dem ehrlich gemeinten Hinweis, dass es sich in dieser Entwicklungsphase ganz besonders lohnt, an der Erziehung dran zu bleiben und sich anzustrengen. Denn: Hat man diese Klippe hinter sich, ist man im wesentlich ruhigeren Hafen des Lebens mit einem erwachsenen Hund angekommen. Je bewusster und selbstbewusster man durch das erste Jahr oder die ersten 18 Monate mit Hund gegangen ist, desto schöner und reibungsloser wird das ganze Hundeleben!
übrigens: Im KOSMOS-Erziehungsratgeber findet sich eine ausführliche Liste in Tabellenform über zwei Doppelseiten, was man wie und wie oft mit seinem Welpen tun sollte. Eine echte Hilfe!
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Heute weiß man, dass es von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterschiedlich ist, wie lange die Sozialisationsphase andauert. Früher hatte man sie sozusagen "festgeklopft" auf die 8.-14./16. Woche. Wichtiger als Zahlen sind die Möglichkeiten, einen Hund in eben in den ersten zwei, drei, vier, fünf Monaten mit möglichst vielen Situationen und Umgebungen ruhig und liebevoll bekannt zu machen. Denn: Nie ist ein Hund wieder so offen, so mutig und neugierig.
Ein Welpe tritt neuen Situationen noch völlig unbefangen gegenüber. Macht er jetzt gute Erfahrungen, prägt das seine Einstellung für eine lange Zeit. Ebenso können schlechte Erfahrungen hier noch gut ausgeglichen werden. Intensive negative oder schmerzvolle Erfahrungen hingegen, hinterlassen tiefe Spuren im lebenslangen Verhalten des Hundes. Darum ist Behutsamkeit bei jedem neuen Schritt wirklich wichtig.
Nicole Hoefs und Petra Führmann beschreiben es in ihrem Buch "Das KOMOS-
Erziehungsprogramm für Hunde" so:
"Der frischgebackene Hundebesitzer erhält seinen Welpen in einem Alter von 8-10 Wochen in einer äußerst sensiblen Phase: Die Art und Weise der sozialen Kontakte, sowohl zu Artgenossen als auch zum Menschen, das gezielte Heranführen an Umweltreize wie z.B. Verkehr, Innenstädte, Jogger, Briefträger etc. entscheiden in ganz besonderem Maße mit darüber, ob der erwachsene Hund diese "Dinge" später als Störfaktor seiner Umwelt betrachtet, die es zu beseitigen oder zu meiden gilt. Das Lernen in dieser Entwicklungsphase ist sehr treffend als "prägungsähnliches Lernen" bezeichnet worden. (...)
Die Konsequenzen, die sich hieraus ableiten lassen: Gezielte positive Begegnungen mit Mensch, Tier und Umwelt sollten nun oberste Priorität haben.(...) Mit Abschluss der beschriebenen sensiblen Phase setzt beim Junghund eine Phase der relativen Verselbständigung ein. Viele Hundebesitzer beobachten, dass sich der Junghund nun u.U. nicht mehr so leicht lenken lässt wie bisher. In dieser Phase ist es wichtig, dass die Bindung an den Besitzer vertieft wird."
Nicht anders als bei heranwachsenden Kindern, lassen heranwachsende Hunde die Phase der Pubertät nicht aus. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, konsequent zu bleiben und vor allem das Nicht-Reagieren oder Nicht-Folgen des Hundes auf keinen Fall persönlich zu nehmen und sauer zu werden. Bleiben Sie gelassen. Diese Phase ist schneller geschafft, als Sie glauben.
Die Pubertät, so erlebe ich es immer wieder, setzt bei jedem Hund zu einem etwas anderen Zeitpunkt ein. Ich motiviere gefrustete Besitzer mit dem ehrlich gemeinten Hinweis, dass es sich in dieser Entwicklungsphase ganz besonders lohnt, an der Erziehung dran zu bleiben und sich anzustrengen. Denn: Hat man diese Klippe hinter sich, ist man im wesentlich ruhigeren Hafen des Lebens mit einem erwachsenen Hund angekommen. Je bewusster und selbstbewusster man durch das erste Jahr oder die ersten 18 Monate mit Hund gegangen ist, desto schöner und reibungsloser wird das ganze Hundeleben!
übrigens: Im KOSMOS-Erziehungsratgeber findet sich eine ausführliche Liste in Tabellenform über zwei Doppelseiten, was man wie und wie oft mit seinem Welpen tun sollte. Eine echte Hilfe!
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