Fotos Sabine Stuewer
Christiane Blenski
Leser fragen, die Autorin antwortet ...

... nach bestem Wissen, dem Lesen (und Verstehen!) vieler Hundebücher, nach Seminaren, Trainings und spannenden Erfahrungen mit Jaden. Und Leser haben gefragt - hier eine kleine Auswahl. Einfach auf die Frage klicken oder sich von oben nach unten durchlesen.

Unser Labrador springt aufs Sofa - was können wir dagegen tun?

Mein Welpe lässt das Beißen nicht, wie reagiere ich richtig?

Mein Hund ist aufgeregt, bellt, wenn es klingelt und springt anschließend an den Gästen hoch. Wie ändere ich das?

Igitt, mein Hund frisst Kot - was mache ich nur dagegen?

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Unser Labrador springt immer aufs Sofa - was können wir dagegen tun?
Soll Ihr Hund nicht auf dem Sofa liegen, machen Sie ihm seinen Liegeplatz ordentlich schmackhaft. Legen Sie dort immer wieder Leckerlis hin und belohnen Sie ihn immer, wenn er dort liegt. Wenn es möglich ist, dann rücken Sie den Schlafplatz nah ans Sofa heran oder legen Sie neben das Sofa eine Hundedecke, auf der er liegen darf, während Sie auf dem Sofa sitzen. Schließen Sie (wenn möglich) immer die Tür zum Wohnzimmer, wenn Sie sich nicht dort drinnen aufhalten. So kann Ihr Hund nicht heimlich aufs Sofa springen. Das gilt vor allem, wenn Sie alle das Haus verlassen. Stellen Sie solange auch das Wasser und das Körbchen des Hundes z.B. in den Flur, falls er bei geschlossener Wohnzimmertür an diese Dinge nicht herankommt. Und: Achten Sie darauf, dass wirklich ALLE Familienmitglieder den Hund sofort mit einem scharfen "Nein!" vom Sofa schicken, wenn sie ihn dort erwischen. Anschließend schicken Sie ihn ins "Platz!" auf seiner Liegedecke und belohnen ihn, wenn er dort liegen bleibt.

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Mein Welpe lässt das Beißen nicht, wie reagiere ich richtig?
Wichtig ist, bei den Beiß- bzw. Knabberangriffen immer Ruhe zu bewahren. Versuchen Sie, gelassen zu bleiben und reagieren Sie mit Köpfchen und nicht mit Gereiztheit. Nur so kann Ihre junge Hündin die nun folgenden Reaktionen von Ihnen eindeutig verstehen:
Wenn Ihr Hund Sie beißt, dann geben Sie laut und deutlich Rückmeldung durch ein "Aua!!!". Ihr Hund muss lernen, dass Menschenhaut empfindlich ist und er mit Ihnen nicht so spielen kann wie mit einem anderen Hund.
Ziehen Sie Ihre Hand oder was immer Ihr Welpe erwischt hat, langsam und mit Ruhe aus dem Maul heraus. Dann drehen Sie sich sofort um und verlassen wortlos das Zimmer, in dem Ihr Hund ist. Warten Sie eine Weile ab, bevor Sie es wieder betreten (oder Sie drehen sich ganz deutlich von Ihrem Hund weg und ignorieren ihn!).
Ziel ist: Der Hund hört Ihren Schmerzlaut und dann registriert er, dass Sie sich ihm in der Folge ganz entziehen, ihn verlassen oder ignorieren. Das wollte der Welpe nicht, er wollte spielen, aber so hatte er keinen Erfolg damit.
Vorbeugend bzw. unterstützend geben Sie Ihrem Hund keine Gelegenheit, an Schuhen etc. zu knabbern. Räumen Sie alles weg. Erwischen Sie Ihren Hund beim Knabbern, dann sagen Sie nichts, sondern nehmen Sie dem Welpen den Gegenstand aus dem Maul und bieten ihm statt dessen einen Kauknochen, ein Leckerli oder ein Spiel an (mit einem Spielzeug, in das er beißen darf). Kauknochen sind übrigens das einzige Spielzeug, das gerade einem jungen Hund ständig zur Verfügung stehen darf!
Und bewährt hat sich bei mir immer der Klassiker unter den Tipps: Ein müder Hund ist ein braver Hund: Gehen Sie mit Ihrem Welpen zur Hundeschule, gehen Sie täglich mit ihm ausreichend spazieren (bei so jungen Hund geht man ja öfter, aber immer nur kurz). Viele Hundeschulen bieten auch eine richtige "Welpenspielgruppe" an. Nutzen Sie diese Chance. Dann können Sie zuerst etwas lernen und dann kann Ihr Hund sich mit den anderen austoben.

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Mein Hund ist aufgeregt, bellt, wenn es klingelt und springt anschließend an den Gästen hoch. Wie ändere ich das?
Grundsätzlich kann ich Ihnen vor allem eines raten: Wenn es an der Tür klingelt - egal, was Ihr Hund tut, Sie bleiben gelassen. Schauen Sie Ihren Hund nicht an, sprechen Sie ihn nicht an, rufen Sie ihn nicht, schimpfen Sie nicht mit ihm. Gehen Sie einfach mit ruhigen Schritten zur Tür und sagen dann einmal ganz bestimmt zu Ihrem Hund: "Danke, es ist gut!" Das ist sozusagen die erste Maßnahme. Dazu kommt: üben Sie mit Ihrem Hund "Sitz!" oder "Platz!". Sie sagten mir, Ihr Hund könne das schon. Dann wäre es klasse, wenn Sie zu zweit vorgehen könnten:
Person 1 hat den Hund an der Leine wenn es klingelt (man bräuchte also auch Person 3, die so nett ist, an Ihrer Tür zu klingeln oder eine Geräusch-CD mit Türklingeln). Person 2 geht dann ruhigen Schrittes zur Tür, während Person 1 dem Hund das Signal für "Sitz!" gibt. Wenn der Hund sich setzt, bekommt er natürlich ein ganz tolles Leckerchen. Person 2 öffnet derweil die Tür, spricht ein paar Worte mit dem "Klingel-Trainingspartner" und schließt die Tür dann wieder. Das wiederholen Sie mehrere Male.
Es wird natürlich am Anfang nicht funktionieren, Ihr Hund wird an der Leine ziehen und zur Tür wollen. Doch Sie werden erstaunt sein, wie schnell Ihr Hund kapiert: "Aha, fürs Sitzenbleiben bekomme ich etwas Gutes und mein Frauchen kümmert sich schon um die Tür." Das wird langfristig dazu führen, dass es für Ihren Hund viel lohnenswerter ist, NICHT zur Tür zu rennen und sich aufzuregen, sondern einfach sitzen zu bleiben. Das Ziel ist: Es klingelt an der Tür. Ihr Hund schaut SIE an, Sie schicken ihn ins Sitz und der Hund bleibt so lange sitzen, bis Sie ihn zu sich rufen.

Gegen das Hochspringen ist es wichtig und unerlässlich, die Besucher aufzufordern, den Hund total zu ignorieren. Wenn er sie anspringt, dann gleich wegdrehen und weder schimpfen noch sonst was zu dem Hund sagen. WARUM? Der Hund muss lernen, er kann sich unsere Aufmerksamkeit nicht durch bellen, hochspringen oder ähnliches erwirken. Erst wenn er ruhig ist, wendet man sich ihm zu - unsere Aufmerksamkeit belohnt ihn fürs Ruhigbleiben.

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Igitt, mein Hund frisst Kot - was mache ich nur dagegen?
Ja, unsere Hunde machen manchmal so Sachen ... Manche Leute sagen, den Hunden würden Enzyme fehlen, wenn sie den Kot anderer Hunde fressen. Der Tipp dazu: Mischen Sie z.B. enzymreiche Ananas unter das Futter. Das kann wirken, ich selbst habe es noch nicht probiert (obwohl Jaden auch kurz diese Phase hatte mit Pferdeäpfeln und menschlichen Hinterlassenschaften - letzteres ist echt igitt).
Um das Verhalten zu ändern hilft es meiner Erfahrung nach, gegen den Fressreiz einen anderen Reiz zu setzen: Spielen Sie mit Ihrem Hund unterwegs? Haben Sie Leckerlis dabei? Gehen Sie vielleicht eher immer den gleichen Weg? Dann machen Sie sich und den Spaziergang wieder spannender.
Wenn Ihr Hund sich auf Sie, Ihren Leckerlivorrat oder den für ihn fliegenden Ball konzentriert, nimmt die Attraktivität solch unerwünschter Dinge wieder ab. In jedem Fall würde ich das Kotfressen sofort unterbinden mit Ihrem dafür üblichen Signalwort (ich sage "Spuk`s aus!"), den Hund anleinen, dabei schon den Ball an der Schnur herausholen und mit ihm an der Leine (und dann ein Stück weiter ohne Leine) spielen. Oft ist das Kotfressen eine Phase, die vergeht.

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