"Good boy!"
Ich sage zu meinem Hund Jaden, wenn ich ihn dabei erwische, dass er etwas richtig macht: "Good boy!". Und das ganz
bewusst. Denn: Viel zu oft widmen wir dem gar keine Aufmerksamkeit, was unser Hund schon längst alles kann und so
wunderbar macht. Im Gegenteil: Diese eine, ganz doofe Sache, die der Hund nicht kann, über die beklagen wir uns,
darüber grübeln wir nach, wandern von Hundeschule zu Hundeschule. Warum eigentlich?! Wenn Sie wirklich Klassebeste
oder -bester werden wollen mit und für Ihren Hund, dann nutzen Sie jetzt die Chance, in fünf Lektionen um Klassen
besser zu werden - und zwar in den Fächern: Training, Spaß und Wohlfühlen mit Hund! Das wollen Sie? Dann, los:
In fünf Lektion zum Klassenbesten!
Lektion 1: Erwischt!
Haben Sie ein besonders Wort, mit dem Sie Ihren Hund loben und auf das Ihr Hund auch wirklich reagiert? Dieses Lobwort
ist die Basis für die erste Lektion, denn ab heute ...
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Lektion 1: Erwischt!
Haben Sie ein besonders Wort, mit dem Sie Ihren Hund loben und auf das Ihr Hund auch wirklich reagiert? Dieses Lobwort ist die Basis für die erste Lektion, denn ab heute behalten Sie Ihren Hund für mindestens 1 Tag ganz bewusst im Auge.
Notieren Sie sich das im Kalender und fordern Sie auch Ihren Partner, Ihre Familie und alle, die mit Ihnen und Ihrem Hund zusammenleben zum Mitmachen auf. In dieser Zeit loben Sie alles, was Ihr Hund richtig macht.
Bevor Sie starten, legen Sie Papier und Stift an einen Ort in Ihrem Zuhause, an dem Sie oft vorbeikommen (Fensterbank in der Küche, Tischchen im Flur) und legen Sie sich einen Vorrat an kleinen Leckerlis für den Hund an. Dann füllen Sie die Taschen Ihrer Jeans damit und Sie sind fast startklar.
Jetzt kommt noch etwas Wichtiges: überlegen Sie, was es alles für Hundeprobleme geben kann. Ich fange die Liste mal an: Hochspringen bei Besuch, Verbellen des Postboten, Knurren, sobald der "Lieblingsfeind" des Hundes in Sicht kommt, Bellen im Auto, Ziehen an der Leine, Pinkeln im Haus, Zerkauen von Schuhen ... Ein bisschen Onlinerecherche kann helfen oder das Umhorchen in Hundebesitzer-Foren. Von den vielen problematischen Situationen mit Hund kommt Ihnen vielleicht einiges bekannt vor, bei anderen Sachen denken Sie: "Das macht mein Hund nie!" oder: "Das kann mein Hund längst!" Gut so.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf achten Sie auf Ihren Hund. Legt er sich ruhig an seinen Platz, statt beim Essen zu betteln? Loben und belohnen Sie ihn. Legt er sich beim kurzen Klönschnack auf dem Spaziergang ruhig neben Sie? Loben Sie ihn! Schüttelt er sich regennass vor der Tür statt im Hausflur? Loben Sie ihn! Macht er sofort "Sitz!"? Loben Sie ihn. Dabei notieren Sie mit ein, zwei Stichworten auf Ihrem Zettel, was Ihr Hund an "Können" gezeigt hat. Das kann auch alles sein, was er in der Hundeschule und im Training richtig gemacht hat, was er kann von "Platz!" bis zum Slalom durch Ihre Beine. Sie werden sehen: Die Liste wird lang!
Was Sie dabei lernen: Ihr Hund kann was, macht so viel richtig, ist ein toller Lebenspartner - Sie wecken in sich neuen Stolz und neue Begeisterung. Sich auf das Können statt auf die Probleme zu konzentrieren, gibt ganz neue Motivation, die restlichen Herausforderungen anzugehen. Probieren Sie es aus!
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Lektion 2: Signal!
Ob Sie und Ihr Hund ein klasse Team werden, entscheidet vor allem eine Erkenntnis: ändere ich Mensch meine Einstellung,
ändere ich meinen Hund - ganz entspannt ...
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Lektion 2: Signal!
Ob Sie und Ihr Hund ein klasse Team werden, entscheidet vor allem eine Erkenntnis: ändere ich Mensch meine Einstellung, ändere ich meinen Hund - ganz entspannt. Darum lautet Ihre Aufgabe heute:
Tauschen Sie das Wort "Kommando" gegen das Wort "Signal"!
Das heißt: Ab sofort dirigieren wir unseren Hund nicht mehr mittels kommandierender Befehle, sondern mit auffordernden Signalworten oder Signalgesten, die wir zuvor mit dem Hund im Training erarbeitet haben. Zum Beispiel: Wir sagen als Signal das Wort "Sitz!" und zeigen als Signalgeste den erhobenen Zeigefinger.
Dieser kleine Wortwechsel ist vor allem ein Gedankenwechsel, der uns hilft, einen anderen Umgang und einen anderen Umgangston mit unserem Hund zu finden. Denken Sie an eine Ampel: Das grüne Licht ist nicht das Kommando zum blind-gehorsamen Losfahren, sondern ein Signal, auf das wir bewusst und prompt reagieren. So wird in Zukunft auch Ihr Trainingsansatz und Ihr "Dialog" mit dem Hund sein.
Was mich zu dem Wortwechsel motiviert hat? Das Erziehungsprinzip der positiven Bestärkung, das auf der freundlichen und eindeutigen Kommunikation mit dem Hund basiert. Mehr dazu in der nächsten Lektion!
Diese Lektion war fast zu einfach? Es sind oft die einfachsten Dinge, die glücklich machen und die direkten Wege, die uns zum Ziel führen. Dafür gibt es die "Hundeschule im Kopf". Denn wenn man erst denkt und Wissen aktiv nutzt, kann man wirklich mit neuer Gelassenheit und mit Erfolg in die Hundeerziehung starten.
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Lektion 3: Positiv!
Die Verhaltensforschung hat herausgefunden, dass man einen Hund innerhalb von zwei Sekunden loben muss. Nur dann verknüpft
er das Lob direkt mit seiner Tat. Verpasst man das, kann es zu Missverständnissen kommen ...
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Lektion 3: Positiv!
Die Verhaltensforschung hat herausgefunden, dass man einen Hund innerhalb von zwei Sekunden loben muss. Nur dann verknüpft er das Lob direkt mit seiner Tat. Verpasst man das, kann es zu Missverständnissen kommen. Werden wir mal ganz praktisch: Wir wollen dem Hund "Sitz!" beibringen und loben ihn in genau dem Moment, in dem sein Popo den Boden berührt. Das Setzen verknüpft er - natürlich erst durch viele Wiederholungen - mit dem Lob. So ist es perfekt.
Zu Missverständnissen kann es kommen, warten wir mit dem Lob zu lange. Dann hat der Hund vielleicht den Kopf schon gedreht, den Popo gerade wieder gelüftet oder hat uns auffordernd mit der Pfote berührt. Der Hund kann das Lob seinem Hinsetzen nicht mehr zuordnen. Gelernt hat er so: nix. Darum ist übrigens das Clicker-Training einfach der Hit, denn man kann punktgenau im richtigen Moment klicken und dem Hund damit eindeutig zu verstehen geben: Genau das war super!
Damit sind wir schon mittendrin in der dritten Lektion, in der es um das Prinzip der "positiven Bestärkung" geht. Das unverzichtbare Buch dazu: Karen Pryor "Positiv bestärken, sanft erziehen." Das Grundprinzip: Wir Menschen geben dem von uns gewünschten Verhalten (z.B. dem Hinsetzen des Hundes auf unser Signalwort "Sitz!" hin) eine angenehme Folge: durch sofortigen Leckerli-Einsatz. Durch die positive Folge bestärkt man den Hund darin, das gewünschte Verhalten wieder zu zeigen. Dabei lernt er zusätzlich, das Verhalten (wie das Hinsetzen) mit dem Signalwort "Sitz!" zu verknüpfen. Das Resultat: Mensch sagt "Sitz!" - Hund setzt sich freudig, denn er weiß, es folgt etwas Gutes. Mit der Zeit reduziert man übrigens die Futtergabe und belohnt nur noch hin und wieder das "Sitz!".
Was Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist: das Wort Strafe taucht nicht auf. Richtig! Falsches Verhalten wird einfach ignoriert. Richtigem Verhalten schenken wir Aufmerksamkeit. Wer so mit seinem Hund arbeitet, der wird feststellen, wie freudig und hochmotiviert der Hund mitmacht und sich auf seinen Menschen konzentriert. Sie werden die Bestrafung nicht vermissen!
Das alles klingt kompliziert? Dann kommt jetzt Ihre Aufgabe für heute: Fragen Sie in Ihrer Hundeschule nach "positiver Bestärkung", schauen Sie in aktuelle Hundeerziehungsratgeber, fragen Sie in Ihrem Hundeforum nach Erfahrungsberichten oder "googeln" Sie sich durch das Thema. Und wenn Ihr Kopf voll ist von Informationen, dann probieren Sie es aus mit Ihrem Hund.
Nehmen Sie sich eine Sache vor, die Sie schon immer mit Ihrem Hund üben wollten und versuchen Sie es mit positiver Bestärkung: Sie werden begeistert sein - und Ihr Hund auch!
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Lektion 4: Na und!
Jeden Tag haben Sie geübt, jeden Tag hat es geklappt. aber heute - null. Sie ärgern sich. Fragen sich, was der Hund wohl
heute hat. Ich antworte Ihnen: "Gar nichts." Und vor allem: "Nehmen Sie es nicht persönlich. Es hat was nicht geklappt,
na und?!" ...
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Lektion 4: Na und!
Jeden Tag haben Sie geübt, jeden Tag hat es geklappt. aber heute - null. Sie ärgern sich. Fragen sich, was der Hund wohl heute hat. Ich antworte Ihnen: "Gar nichts." Und vor allem: "Nehmen Sie es nicht persönlich. Es hat was nicht geklappt, na und?!"
Kein Hund ist wie aus dem Lehrbuch, kein Tier immer perfekt und wir Menschen oben am Ende der Leine schon gar nicht. Gute Tage, schlechte Tage. Alles ganz normal. Bleiben Sie entspannt!
Doch - Achtung, jetzt kommt die Lektion - beenden Sie Ihr Training nicht mit einem Misserfolg. Vielleicht waren Sie heute auch zu ehrgeizig, die Umgebung oder andere besondere Umstände haben den Hund abgelenkt. Man sagt nicht ohne Grund: Ein Hund hat etwas erst gelernt, wenn er es immer und überall kann. Das Fachwort dafür ist Generalisierung. Jedenfalls, beenden Sie Ihr Training mit etwas wirklich Einfachem, für dass Sie Ihren Hund belohnen können. So kommen Sie zu einem guten Abschluss und lassen gar keinen Frust aufkommen.
übrigens: Zu dieser Lektion passt gut der Hausaufgaben-Tipp: Trainingstagebuch!
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Lektion 5: Dialog!
Mit Hunden sprechen oder flüstern - ein Traum. Doch Hunde brauchen keinen Wortsalat, um in Dialog mit uns zu treten,
und wir brauchen keinen VHS-Kurs "Fließend Hündisch in drei Tagen". Wir brauchen ...
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Lektion 5: Dialog!
Mit Hunden sprechen oder flüstern - ein Traum. Doch Hunde brauchen keinen Wortsalat, um in Dialog mit uns zu treten, und wir brauchen keinen VHS-Kurs "Fließend Hündisch in drei Tagen". Wir brauchen eine Lektion in Eindeutigkeit - und die bekommen Sie jetzt.
Erziehung ist immer Interaktion, Zwiegespräch und vor allem keine Einbahnstraße. Sie treten ab sofort in Dialog mit Ihrem Hund. Und das weniger mit Worten als mit Gesten, mit Körpersprache, mit Lob und Verstärkern (s. Lektion 3). Denn: Natürlich kann man mit seinem Hund nicht wirklich reden. Hat man jedoch verstanden, wie ein Hund neue Informationen verarbeitet und eine bestimmte Reaktion in seinem Verhalten verankert, ist man einem lehrreichen Plauderstündchen ziemlich nahe gekommen.
Eindeutigkeit ist die Grundlage für die Kommunikation unter Hunden und mit dem Hund. Machen Sie es genau so: Geben Sie Ihrem Hund eindeutige Signale, beharren Sie konsequent auf die Einhaltung von Regeln, auch in fremden Umgebungen, bei Besuchen und im Urlaub. Eindeutigkeit beginnt schon bei der Auswahl von Sicht- und Hörzeichen. Welches Signalwort Sie auch wählen, Hauptsache es ist kurz und unterscheidet sich im Klang von den anderen. Dazu können Sie ein Sichtzeichen, also eine kleine Geste mit der Hand wählen (z.B. den erhobenen Zeigefinger für "Sitz!") . So wird es für den Hund noch einfacher, Sie zu verstehen. Denn: Es wird für ihn eindeutig klar, was Sie von ihm wollen - und nur wenn Ihr Hund Sie richtig versteht, kann er richtig folgen.
Ihre Hausaufgabe für diese Lektion: Machen Sie eine Liste Ihrer Signalwörter für Ihren Hund. Sind sie kurz und unterscheiden sich deutlich voneinander? Haben Sie zu den Signalen auch Sichtzeichen/Gesten? Was immer Sie besser machen können: ändern Sie es - ab sofort!
Ein Tipp: Befassen Sie sich auch mit der Körpersprache des Hundes. Ein Buch dazu ist "Lehrbuch der Hundesprache" von Anders Hallgren oder beobachten Sie einfach öfter Ihren Hund und andere Vierbeiner. Sie werden so manches Aha-Erlebnis haben. Freuen Sie sich darauf, Ihren Hund besser zu verstehen!
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